Seit über 110 Jahren wird der 8. März als Internationaler Frauentag gefeiert. An diesem Tag demonstrieren Frauen weltweit für ihre Rechte. Der Internationale Frauentag steht für das Credo: Niemand kann von mir etwas verlangen und niemand darf mir etwas verbieten, allein weil ich eine Frau, ein Mann, oder keins von beidem bin. Das Geschlecht eines Menschen, die sexuelle Orientierung oder andere Zugehörigkeiten dürfen nicht Grund für Diskriminierung, Unsichtbar-Machen oder Gewalterfahrung sein.
Aktionen und Sichtbarkeit!
Mit vielen anderen zusammen ruft daher auch das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg auf, sich an Aktionen zum Internationalen Frauentag zu beteiligen. Die Sichtbarkeit aller Frauen in ihrer ganzen Vielfalt ist wichtig. Erst mit der Sichtbarkeit von lesbischen, bisexuellen Frauen, aspec, trans*, inter* und queeren Frauen und ihren Mitstreiter_innen wird die Vielfalt weiblicher Lebens- und Seinsformen erkennbar. Das Geschlecht eines Menschen, sexuelle Orientierung oder andere Zugehörigkeiten dürfen nicht länger Grund für Diskriminierung, Ausgrenzung und Verschweigen sein.
Mehrere Mitgliedsorganisationen des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg stellen auch in diesem Jahr wieder rund um den 8. März verschiedene Aktionen auf die Beine, um Raum für Austausch und Sichtbarkeit zu bieten.
Freiburg
Sexarbeit in Deutschland
Die Realität nach der Entkriminalisierung
Sexarbeit steht seit jeher im Zentrum kontroverser Diskussionen, die sich zwischen Emanzipation und anhaltender Stigmatisierung bewegen. Wir wollen das Spannungsfeld zwischen beruflicher Gleichstellung und einer Problematisierung aus feministischer Sicht beleuchten. Dabei soll die aktuelle rechtliche Regelung in Deutschland im Mittelpunkt stehen. Seit 2017 sollen Sexarbeiter:innen durch ein neues Gesetz vor Ausbeutung und Zwang geschützt werden. Doch wie sieht die Realität nach der Entkriminalisierung aus?
Die reale Situation von Sexarbeiter:innen vor allem hierzulande und insbesondere in Freiburg soll reflektiert dargestellt und vor diesem Hintergrund kritisch diskutiert werden.
Referentinnen sind die Autorin Dr. Jenny Künkel und die Diplompädagogin Edda Grieshaber von der Fachberatungsstelle P.I.N.K
- Form der Veranstaltung: Veranstaltung vor Ort, Infoveranstaltung
- Veranstaltende: Amnesty International Freiburg
- Wann: 12.03.2025 von 18:00 bis 20:00 Uhr
- Ort: Kollegiengebäude I, Hörsaal 1016, Platz der Universität 3, Freiburg
- Anmerkungen: Der Hörsaal ist leider nicht barrierefei zugänglich.
- Weiterführende Informationen zur Veranstaltung: Programmflyer Aktionstage zum 8. März oder E-Mail
Mannheim
Feministischer Kampftag
Wir kämpfen. Wir streiken. Wir leben.
Am 8. März gehen wir unter dem Motto „Wir kämpfen. Wir streiken. Wir leben.“ auf die Straße!
Wir kämpfen für die Gleichheit und Gerechtigkeit aller Geschlechter – denn Frauen bzw. FLINTA* leiden immer noch unter dem Patriarchat!
Lesbisch.Schwul.Queer.
Erinnerung in Bewegung – ein Stadtspaziergang.
Seit Herbst 2023 tourt die Wanderausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933 – 1945“ der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld durch die Republik. Erstmals gastiert sie seit Januar in Baden-Württemberg und ist noch bis etwa 30. März 2025 im Foyer der Mannheimer Abendakademie barrierefrei in U 1,1 zu besuchen. Ein buntes Programm flankiert die Präsentation.
Flankierend zur Wanderausstellung erweitert Lesbisch-Schwule Geschichtswerkstatt Rhein-Neckar das offizielle Rahmenprogramm, indem sie abgestimmte Stadtrundgänge zur Stadtgeschichte in Mannheim veranstaltet.
Bunt und vielstimmig stellt das neue Team der Lesbisch-Schwulen Geschichtswerkstatt Themen der Wanderausstellung im Spiegel der „eigenen Stadtgeschichte“ vor. Die Akteur:innen der Geschichtswerkstatt aktualisieren während der Rundgänge die Relevanz der Ausstellungsthematik auch für die Zeitgeschichte und besuchen dabei aufthentische Orte über den Zeitrahmen der Ausstellung hinaus.
Die Rundgänge sind dialogisch konzipiert, machen den Prozeß der Spurensuche nach der eigenen Geschichte transparent und werden im Wandeln durch den öffentlichen Stadtraum zu einem Insturment des Empowerns aller Beteiligten.
- Form der Veranstaltung: Veranstaltung vor Ort, Infoveranstaltung, sonstige Veranstaltungsform
- Veranstaltende: Lesbisch-Schwule Geschichtswerkstatt Rhein-Neckar
- Wann: 15.03.2025 um 14:00 Uhr und 18.03.2025 um 18:00 Uhr; Dauer: 1,5 – 2 h
- Ort: ab Ausstellungsort an der Abendakademie U 1,1 in Mannheim
- Eintritt/ Anmeldung: Spendenbasiert für die Arbeit der Lesbisch-Schwulen Geschichtswerkstatt Rhein-Neckar. Bitte anmelden unter: anmeldung@ilonascheidle.de
- Weiterführende Informationen zur Veranstaltung: Website oder E-Mail
Singen
Sexuelle Bildung – Empowerment vs. Frühsexualisierung
Sexuelle Bildung und Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen gehen Hand in Hand. Diese Rechte werden in der aktuellen gesellschaftlichen Lage immer mehr in Frage gestellt. Daher bietet pro familia Singen im Rahmen des Internationalen Frauentages 2025 eine Online-Veranstaltung zu diesem Thema an.
Was kann Sexuelle Bildung für Frauen und Mädchen bewirken? Hierzu wird es einen kleinen Input geben. Gerne möchten wir ein besonderes Augenmerk auf die Frage legen: warum sexuelle Bildung durch rechte Bewegungen oder Menschen mit extremen Ideologien so massiv angefeindet wird.
Da wir das Recht der Mädchen und Frauen auf eine selbstbestimmte Sexualität und das Recht auf sexuelle Bildung in Gefahr sehen, wollen wir im Format einer Online- Podiumsdiskussion in den offenen Austausch gehen. Hierfür sind u.a. Personen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Vereine und andere Fachkräfte eingeladen.
Kommen Sie dazu und diskutieren Sie mit!
- Form der Veranstaltung: Onlineveranstaltung
- Veranstaltende: pro familia Singen
- Wann: 20.03.2025 von 17:00 bis 19:00 Uhr
- Ort: Feuerwehrstraße 1, Singen
- Anmerkung: Eintritt kostenlos – Anmeldung unter singen@profamilia.de
- Weiterführende Informationen zur Veranstaltung: Website oder E-Mail
Heidelberg
50 Jahre lesbische Sichtbarkeit in Baden-Württemberg – das feiern wir in 2025!
Gesprächsabend: Geschichtspolitische Interventionen im öffentlichen Raum und in das kollektive Gedächtnis.
1975 traten lesbische Frauen in Heidelberg an die Öffentlichkeit und zeigten das Logo der Lesbian Liberation Front. Sie machten sich SICHTBAR – und waren die Ersten in Baden-Württemberg.
Mit eigenen Worten und Medien berichteten sie aus ihrem Leben. Direkt, ungeschönt und authentisch veröffentlichten sie ihren Bericht, in dem sie über das „wie und wo“ sie sich in der „Kleinstadt“ trafen, wann sie sich in der Öffentlichkeit zeigten und wie es sich anfühlte, damals als Lesbe in der ältesten deutschsprachigen Universitätsstadt sichtbar zu sein – auf der Straße.
Den Mut der Wegbereiterinnen von 1975 wollen wir würdigen.
Das Bündnis Dyke*March Rhein-Neckar richtet in diesem Jahr den Fokus auf die ersten Jahre lesbischer Sichtbarkeit während der geschichtspolitischen Intervention am Samstag den 28. Juni 2025 in Heidelberg. Am historischen Datum der Stonewall-Inn Riots, dem Beginn der internationalen LSBTTIQA*+_Emanzipationsbewegungen von heute, soll an Vorbilder aus der Lesbengeschichte erinnert werden. Mittels symbolischen Platzumbenennungen soll an Wegbereiterinnen erinnert werden und Zeitzeuginnen eingeladen werden zu berichten: „Damals vor 50 Jahren“.
Beim Vorbereitungstreffen am Mittwoch den 26. März 2025 wählen wir aus, welche Zeitzeuginnen nach Heidelberg einladen und an welche verstorbene Wegbereiterinnen erinnert werden soll.
Helfende Hände, anregende Gesprächspartnerinnen und Interessierte sind herzlich willkommen. Ab 18:00 bis 19:30 Uhr heißt es im BiBeZ in der Alten Eppelheimerstr. 40/1 in 69115 Heidelberg wieder „Happy Dyke* Time“. Kommen und Ideen einbringen. You are Welcome.
- Form der Veranstaltung: Veranstaltung vor Ort
- Veranstaltende: Bündnis Dyke*March Rhein-Neckar
- Wann: 26.03.2025 von 18:30 bis 20:30 Uhr
- Ort: Heidelberg, BiBeZ (Ganzheitliches Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter/chronisch erkrankter Frauen und Mädchen e.V.) in der Alten Eppelheimerstr. 40/1 in 69115 Heidelberg
- Eintritt/ Anmeldung: kostenfrei, bitte anmelden unter info@bibez.de
- Weiterführende Informationen zur Veranstaltung: Website oder E-Mail
Archiv – Wir machen Geschichte!
Auch zum Internationalen Frauentag 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019 , 2020, 2021, 2022, 2023 und 2024 fanden rund um den 8. März in verschiedenen Städten Aktionen statt. Eine Übersicht halten wir als Retrospektive bereit.
Internationaler Frauentag, IDAHOBIT und TDoR – Gedenk- und Feiertage des Netzwerks
Der Internationale Frauentag (8.3.) ist neben dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (17.5.) und Transgender Day of Remembrance (20.11.) einer der drei Gedenk- und Feiertage, um die sich jährlich öffentliche Aktionen des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg gruppieren. Diese drei Gedenktage stellen jeweils ein wichtiges Anliegen des Netzwerks in den Mittelpunkt, welche immer auch die ganze Community betreffen.