Strukturelle Lösungen fördern, einfordern und umsetzen
Forderungen der Themengruppe Refugees helfen an die neuen Landesregierung (März 2021)
Das Positionspapier der Themengruppe Refugees helfen beim Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg zur Landtagswahl 2021 fasst den weiterhin bestehenden dringenden Handlungsbedarfen zusammen, um endlich den Schutzbedarf für lsbttiq Geflüchtete sicherzustellen.
Die Identifikation des besonderen Schutzbedarfs von Geflüchteten und die Gewährleistung der entsprechend zu leistenden Aufnahmebedingungen fallen in den Zuständigkeitsbereich des Landes. Über die Identifizierung und das genaue Vorgehen besteht allerdings immer noch allgemeine Unklarheit, entsprechende Maßnahmen werden oftmals versäumt oder als nicht notwendig erachtet. Die Antragstellenden werden in der Folge häufig in ihren Rechten verletzt. Daher erarbeitete die Themengruppe Refugees helfen des Netzwerkes LSBTTIQ Baden-Württemberg im Frühjahr 2018 einen Verfahrensvorschlag, welcher mit einfachen Ergänzungen im bestehenden Ablauf Schutz für alle Geflüchteten ermöglicht.
Das Land Baden-Württemberg hat damit einen ausgearbeiteten Vorschlag für ein handhabbares Verfahren, mit welchem bestehendes europäisches Asylrecht tatsächlich umsetzbar ist und das Land Baden-Württemberg Geflüchteten mit besonderer Schutzbedürftigkeit im Asylverfahren in klaren Schritten gerecht werden kann. Die Kurzfassung zum Verfahrensvorschlags fasst die wichtigsten Punkte zusammen.
Der Verfahrensvorschlag wird unterstützt von:
Dokumentation des Fachtags “Angekommen. In Sicherheit?” (Juni 2017)
Die Dokumentation zum Fachtag erschien Ende des Jahres 2017: Mit Vorträge und Workshopberichten bietet die Broschüre kompakt wesentliche Informationen und fasst die zentralen Botschaften des Fachtags an Politik und Community zusammen. Die Angebote zur Vernetzung sowie Best-Practice-Beispiele zeigen konkrete Strategien und Vorgehensweisen in Baden-Württemberg auf. Jetzt gilt es die Handlungsbedarfe und gemeinsam formulierten Ziele umzusetzen.
Mehr Informationen in der abschließenden Pressemeldung. Conference conclusions in English, please download here.
(Juni 2017, Themengruppe Refugees helfen beim Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg)
Das Positionspapier zu dringenden Handlungsbedarfen für eine sichere Unterbringung von LSBTTIQ Geflüchteten in Baden-Württemberg gibt den Stand von Juli 2016 wieder (Themengruppe Refugees helfen beim Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg).
Geflüchteten einen Anschluss an die LSBTTIQ Community bieten
Nehmen Sie Kontakt mit Gruppen vor Ort auf. Die Gruppen der Themengruppe Refugees helfen gerne weiter.
Bei Bedarf unterstützen wir sie bei der Vernetzung vor Ort. Über die zentrale Mailadresse refugees@netzwerk-lsbttiq.net ist das Netzwerk zudem als zentraler Kontakt erreichbar und vermittelt Ratsuchende und Unterstützer_innen soweit möglich an Hilfsangebote vor Ort.
Das Psychosoziale Zentrum für Schwule e. V. in Berlin veröffentlichte 2020 eine aktualisierte Handreichung für Beratung und Unterstützung von lsbttiq Geflüchteten. Sie bietet gute Ausarbeitungen zur rechtlichen Situation von LSBTI* in Deutschland und den Spezifika in der Beratung von geflüchteten LSBTI*, berücksichtigt werden aber auch Fragen zu Drogengebrauch, besondere Gesundheitsbedarfe oder psychosoziale Beratung.
Lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Geflüchtete, die in Deutschland ankommen, haben viele Fragen. Wie finde ich eine sichere Unterkunft? Muss ich über meine sexuelle oder geschlechtliche Identität reden? Wo finde ich Hilfe? In diesem Handbuch sollen die wichtigsten Fragen, die sich speziell diese Gruppe der geflüchteten Menschen stellt, auf Deutsch, Englisch, Farsi und Arabisch beantwortet werden.
Die Broschüre beruht auf den Erfahrungen mit der Beratung und Unterstützung von LSBTTIQ-Geflüchteten im Rahmen des Projektes „SUPPORT – Homosexuelle und transgeschlechtliche Flüchtlinge stärken“ in Berlin. Ziel dieses Modellprojekts war es, die Aufnahmebedingungen für LSBTTIQ-Geflüchteten in Berlin und Brandenburg zu verbessern. Zwei Jahre wurde es “aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) kofinanziert – mit Unterstützung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin als Drittmittelgeber.”
Das gedruckte Handbuch kann auch unter support@lsvd.de kostenfrei beim Bildungs- und Sozialwerk des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg bestellt werden.
Sich selbst informieren und weiterbilden
„Queer Refugees Deutschland“ veröffentlicht Begleitheft für Integrationskurse: Das Begleitheft ist für den Unterricht in Orientierungskursen entwickelt worden. Es greift wichtige Inhalte zu den Themen der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität auf.
Informationsflyer zu besonderem Schutzbedarf von LSBTTIQ Geflüchteten des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg
LSBTI*-sensibler Gewaltschutz für Geflüchtete. Leitfaden für die Praxis (LSVD, 2020)
Berücksichtigung der Bedarfe von geflüchteten LSBTI* im Gewaltschutzkonzept zur Unterbringung von Geflüchteten in NRW (März 2016, Positionspapier gezeichnet von LAG Lesben in NRW e.V., Kampagne „anders und gleich – Nur Respekt Wirkt“, Schwules Netzwerk NRW e.V., SchLAu NRW, Landeskoordination Anti-Gewalt-Arbeit, Integrationsagentur im rubıcon e.V.)
Effektiver Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt – auch in Flüchtlingsunterkünften. 2015 – Positionspapier des Deutschen Instituts für Menschenrechte
Nutzen Sie die Angebote der spezialisierten LSBTTIQ Beratungsstellen in Baden-Württemberg.
Eine hilfreiche Zusammenstellung von Informationen zum Thema Hilfe für LSBTTIQ Geflüchtete in verschiedenen Sprachen ist zu finden unter http://www.queer-refugees.de/material/
Die Broschüre “Coming-Out – Alles was du wissen mußt” bringt auf 28 Seiten viel Nützliches und Wissenswertes rund um das Coming Out von LSBTTIQ auf den Punkt, um Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Weg der Selbstfindung beizustehen und Mut zu machen. Sie ist auch in Arabisch und Leichter Sprache erhältlich.
Zweisprachig in Russisch und Deutsch, Türkisch und Deutsch und Arabisch und Deutsch bietet die Broschüre „Liebe verdient Respekt“ Informationen über Homosexualität (2011, hrsg. vom LSVD).