Lesben, Schwule und Transsexuelle sind in Jugendarbeit und Bildungsplänen der Schulen wichtig!


Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg fordert die Berücksichtigung lesbischer, schwuler und transsexueller Jugendlicher in Bildungsplänen und Jugendarbeit

Stuttgart, 1. Juli 2013: Der Empfang des Baden-Württembergischen Landtags am 27.06.13 verdeutlichte: Lesbische, schwule und transsexuelle Jugendliche müssen in Jugendarbeit und Schule angstfrei teilhaben können. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es verbindlicher Vorgaben für Bildungspläne und klarer Zielsetzungen in der außerschulischen Jugendarbeit.

Anlässlich der diesjährigen CSD-Saison hatte das Landesparlament Baden-Württemberg vergangene Woche erstmals zu einem Empfang in den Landtag geladen, um über die Fortschritte des Aktionsplans für Toleranz und Gleichstellung zu diskutieren. In der Ansprache der Ministerin Altpeter und der anschließenden Podiumsdiskussion mit Mitgliedern des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg wurde klar, wie wichtig das deutliche Benennen der verschiedenen Zielgruppen bei der Arbeit für eine einander anerkennende und respektierende Gesellschaft ist.

„Es ist elementar wichtig, dass Begriffe wie lesbisch, schwul oder transsexuell auch im Zukunftsplan Jugend oder in den gerade neu erarbeiteten Bildungsplänen explizit Erwähnung finden“, betont Monika Barz, eine der Sprecherinnen des Netzwerks während der Podiumsdiskussion im Landtag. Sie verweist auf die Erfahrung, dass Lehrerinnen und Lehrer sich scheuen, die Vielfalt von Lebensformen, sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten als Unterrichtsstoff zu behandeln, wenn dies nicht explizit gefordert ist.

Die Bedeutung des Aktionsplans wird sich daran messen lassen müssen, inwieweit die Arbeit gegen Homo- und Transphobie Eingang in die neuen Bildungspläne der Schulen und die Leitlinien für die Jugendarbeit findet. Gefordert wird vom Netzwerk die Einführung eines Leitthemas „Wertschätzung von Vielfalt“ in den aktuell diskutierten Bildungsplan für Baden-Württemberg. Dies entspräche auch den Zielen der beiden Regierungsfraktionen.

Über das Landesnetzwerk: Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ist ein überparteilicher und weltanschaulich nicht gebundener Zusammenschluss von lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell und queer (LSBTTIQ) Gruppen, Vereinen und Initiativen. Das Netzwerk zeigt damit bereits die Vielfalt und die Vielgestaltigkeit von Geschlecht und sexueller Orientierungen. Ziel des Landesnetzwerks ist es, die Zusammenarbeit der verschiedenen LSBTTIQ-Mitgliedsgruppen auf Landesebene zu fördern und den Erfahrungsaustausch zu intensivieren, zu zentralen Themen gemeinsame Positionen zu erarbeiten und gegenüber landespolitischen Entscheidungstragenden zu vertreten. Dabei greift das Netzwerk auf die vorhandenen Kompetenzen und Expertisen der Mitglieder zurück. Die Bündelung der Aktivitäten vor Ort erbringt Synergieeffekte, die den gesellschaftlichen Beitrag der Mitgliedsgruppen wirkungsvoller gestaltet. Die Eigenständigkeit jedes Mitglieds wird respektiert und alle Mitglieder arbeiten gleichberechtigt.

Kontakt zum Sprechendenrat: sprechendenrat@netzwerk-lsbttiq.net

Mehr Informationen zum Netzwerk: www.netzwerk-lsbttiq.net

LSBTTIQ: Die Abkürzung steht für die einzelnen Richtungen in der vielfältigen Regenbogen-Gemeinschaft – lesbisch (L), schwul (S), bisexuell (B), transgender (T), transsexuell (T), intersexuell (I), queer (Q)