ANLÄSSLICH DES LESBENFRÜHLINGSTREFFENS 2021

Freiburg, 28. April 2021

PRESSEMITTEILUNG

Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg distanziert sich von offen trans*feindlichen Inhalten, die sich in Teilen des diesjährigen Programms des Lesbenfrühlingstreffens finden.

Das LesbenFrühlingsTreffen (LFT) blickt auf eine lange Tradition und hat eine entsprechend große Verantwortung gegenüber der Lesben*-Community1. Die diesjährige Veranstaltung baut auf ein Programm, das trans* Lesben nicht nur ausschließt, sondern sich trans*feindlicher Narrative bedient und sich dabei nicht scheut, mit Begriffen wie „Genderideologie“ das Vokabular rechtspopulistischer und antifeministischer Strömungen aufzugreifen. Ein solches Programm regt keinen Dialog an, sondern spaltet und vertieft bestehende Gräben. Wenn ein Austausch von Seiten des LFT gewünscht ist, fordern wir einen respektvollen Dialog mit sensibler Sprache. Dass das LFT trans*feindlichen Akteur_innen und Organisationen eine Plattform zur Verbreitung menschenrechtsverachtender Inhalte und für politische Agitation gegenüber trans* Menschen bietet, entsetzt uns.

Lesbische* Frauen mit transsexuellem oder transgender Hintergrund verdienen unsere uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung in ihrem Recht auf Selbstbestimmung in allen Lebensbereichen. Wir stellen uns ausdrücklich gegen jene, die ihnen dieses Recht aberkennen wollen oder sich anmaßen zu definieren, wer sich als Frau oder Lesbe bezeichnen darf.

Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg steht für die Vielfalt lesbischer* Lebensweisen und -entwürfe – trans* Frauen, nicht-binäre, intergeschlechtliche und queere Menschen sind eine Bereicherung für die lesbische* Community. Im Sprechendenrat des Netzwerks sind Menschen vertreten, die sich selbst als lesbisch, bisexuell, transgender, transsexuell und queer identifizieren. Unsere Solidarität gilt allen, die sich der lesbischen* Community zugehörig fühlen.

Wir begrüßen die Stellungnahmen der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, des LesbenRings e. V. Berlin, des Bundesverbands Trans*, der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e. V., der Dyke* Marches Germany und von Lesbisch* in Niedersachsen.

Über das Netzwerk: Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ist ein überparteilicher und weltanschaulich nicht gebundener Zusammenschluss von lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell und queeren (LSBTTIQ) Gruppen, Vereinen und Initiativen. Das Netzwerk zeigt damit bereits die Vielfalt und die Vielgestaltigkeit von Geschlecht und sexueller Orientierungen. Ziel des Netzwerks ist es, die Zusammenarbeit der verschiedenen LSBTTIQ-Mitgliedsgruppen auf Landesebene zu fördern und den Erfahrungsaustausch zu intensivieren, zu zentralen Themen gemeinsame Positionen zu erarbeiten und gegenüber landespolitischen Entscheidungstragenden zu vertreten. Dabei greift das Netzwerk auf die vorhandenen Kompetenzen und Expertisen der Mitglieder zurück. Die Bündelung der Aktivitäten vor Ort erbringt Synergieeffekte, die den gesellschaftlichen Beitrag der Mitgliedsgruppen wirkungsvoller gestaltet. Die Eigenständigkeit jedes Mitglieds wird respektiert und alle Mitglieder arbeiten gleichberechtigt.

Kontakt zu Geschäftsstelle: kontakt@netzwerk-lsbttiq.net
Kontakt zum Sprechendenrat: sprechendenrat@netzwerk-lsbttiq.net
Mehr Informationen zum Netzwerk: www.netzwerk-lsbttiq.net
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LSBTTIQ: Die Abkürzung steht für einzelne Richtungen in der vielfältigen Regenbogen-Gemeinschaft – lesbisch (L), schwul (S), bisexuell (B), transgender (T), transsexuell (T), intersexuell (I), queer (Q).