Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg bedauert die Austritte von ATME e.V. und dgti e.V.
Gemeinsames Streben nach Gleichberechtigung und Akzeptanz geht weiter

Stuttgart, 19. März 2013: Mit großem Bedauern nimmt der Sprechendenrat des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg den heutigen Austritt der Gründungsgruppe ATME e.V. und des dgti e.V. zur Kenntnis. In Zeiten gemeinsamer Meinungsbildung im Sinne einer vollständigen Gleichberechtigung und höheren Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgender und Intersexuellen ist der Dialog innerhalb und außerhalb des Netzwerkes der Schlüssel zum Erfolg.

Um als Netzwerk von gut 60 Mitgliedsorganisationen gemeinsame Positionen erfolgreich vertreten zu können, gilt es den gemeinsamen Gedankenaustausch fortzuführen und ein gegenseitiges Verständnis zu fördern. In den vergangenen Monaten fand im Netzwerk ein intensiver, wenn auch nicht immer unbelasteter Austausch rund um die TTI-Themenvielfalt und die spezifischen Problemstellungen dieses in der Vergangenheit allzu oft vernachlässigten und übergangenen Personenkreises statt. Dieser laufende Prozess ist es wert, weitergeführt zu werden. Der Sprechendenrat geht davon aus, dass die anderen im Netzwerk engagierten Gruppen des TTI-Bereichs sich nach dem Austritt der beiden Vereine stärker einbringen und hofft, dass noch weitere Gruppen das Spektrum des Netzwerks bereichern. Wir wünschen uns eine starke Vertretung des TTI-Bereichs im Netzwerk.

Das Netzwerk hat in der Präambel seine klare Haltung gegenüber Diskriminierungen jedweder Art deutlich gemacht. Auch künftig werden sich die Vereine, Gruppen und Initiativen des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg für eine Gesellschaft einsetzen, in der geschlechtliche Vielfalt anerkannt ist und gelebt werden kann. Denn nur so kommen wir unserem gemeinsamen Ziel näher, dass gleich- und gegengeschlechtliche Liebe und Beziehungen gleichberechtigt und gleichgestellt werden.

Die Darstellungen von ATME e.V. in der heutigen Pressemitteilung zeichnen ein Bild des Netzwerks, welches sich in weiten Teilen nicht mit der Wahrnehmung anderer Netzwerkmitglieder deckt. Befremdlich ist für den Sprechendenrat, wie versucht wird, mehrere Personen mit aus dem Kontext gerissenen Zitaten in ein transphobes Licht zu rücken. Dagegen verwehrt sich der Sprechendenrat mit Nachdruck.

Das nächste landesweite Netzwerktreffen findet am Sonntag, den 28. April in Ulm/Neu-Ulm statt. Dort wird hinreichend Zeit sein, die Prozesse zu evaluieren. LSBTTIQ-Gruppen, -Vereine und -Initiativen, die an Vernetzung sowie gesellschaftspolitischer Arbeit in Baden-Württemberg interessiert sind, sind herzlich eingeladen teilzunehmen.

Über das Landesnetzwerk: Das Landesnetzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ist ein überparteilicher und weltanschaulich nicht gebundener Zusammenschluss von lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell und queer (LSBTTIQ) Gruppen, Vereinen und Initiativen. Das Netzwerk zeigt damit bereits die Vielfalt und die Vielgestaltigkeit von Geschlecht und sexueller Orientierungen. Ziel des Landesnetzwerks ist es, die Zusammenarbeit der verschiedenen LSBTTIQ-Mitgliedsgruppen auf Landesebene zu fördern und den Erfahrungsaustausch zu intensivieren, zu zentralen Themen gemeinsame Positionen zu erarbeiten und gegenüber landespolitischen Entscheidungstragenden zu vertreten. Dabei greift das Netzwerk auf die vorhandenen Kompetenzen und Expertisen der Mitglieder zurück. Die Bündelung der Aktivitäten vor Ort erbringt Synergieeffekte, die den gesellschaftlichen Beitrag der Mitgliedsgruppen wirkungsvoller gestaltet. Die Eigenständigkeit jedes Mitglieds wird respektiert und alle Mitglieder arbeiten gleichberechtigt.

Kontakt zum Sprechendenrat: sprechendenrat@netzwerk-lsbttiq.de
Mehr Informationen zum Netzwerk: www.netzwerk-lsbttiq.net

LSBTTIQ: Die Abkürzung steht für die einzelnen Richtungen in der vielfältigen Regenbogen-Gemeinschaft – lesbisch (L), schwul (S), bisexuell (B), transgender (T), transsexuell (T), intersexuell (I), queer (Q)