Gemeinsam stark machen gegen Queerfeindlichkeit und für eine offene und inklusivere Gesellschaft!

Freiburg, 12. Mai 2023

PRESSEMITTEILUNG

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) am 17. Mai 2023 ruft das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg alle Menschen dazu auf, sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von LSBTTIQA einzusetzen.

Vor 33 Jahren, am 17. Mai 1990 wurde Homosexualität offiziell von der Weltgesundheitsbehörde (WHO) aus der Liste von Krankheiten (ICD) gestrichen. Damit wurde die Möglichkeit genommen, sich auf scheinbar medizinische oder wissenschaftliche Begründungen für die Diskriminierung homosexueller Menschen zu berufen. Auch Transsexualität gilt seit 2018 nicht mehr als psychische Störung.

Dennoch werden LSBTTIQA auch heute noch Opfer von Diskriminierung, Hass und Gewalt aus homo- oder transfeindlichen Motiven. Die kürzlich vom Innenministerium veröffentlichten Statistiken zu LSBTTIQ-feindlicher Hasskriminalität zeigen dabei einen deutlichen Trend: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der homofeindlich-motivierten Straftaten um 15 % gestiegen, im Bereich geschlechtsbezogener Diversität fiel die Steigerung sogar noch höher aus.

„Diese Entwicklung erfüllt uns mit großer Sorge“, sagt Corinna Wintzer vom Sprechendenrat des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg. „Besonders Politiker_innen demokratischer Parteien, die ihre an den Interessen der Mehrheitsgesellschaft ausgerichtete Agenda als Politik ‚für die normalen Menschen‘ verkaufen, tragen eine substanzielle Mitschuld an jeder Form von Diskriminierung und Gewalt, die LSBTTIQ erfahren müssen.“

Um Hasskriminalität wirksam vorzubeugen, muss die Anerkennung und Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen und der Vielfalt von Geschlecht fest in unserer Gesellschaft verankert werden. Daher setzt sich das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg besonders für Themen der Bildung und Schulaufklärung ein.

„LSBTTIQA-Themen sollten bereits im Schulunterricht vermittelt werden und einen festen Platz in den Lehrbüchern erhalten“, fordert Pia Schulz vom Sprechendenrat des Netzwerks. „Auch soll die langfristige und flächendeckende Förderung geeigneter Schulaufklärungsprojekte dazu beitragen, Diskriminierung und Gewalt gegenüber LSBTTIQ nachhaltig abzubauen.“

Der IDAHOBIT ist der richtige Zeitpunkt, um die Anliegen der LSBTTIQ-Community in den Fokus der Mehrheitsgesellschaft zu rücken und sich für eine offene und inklusivere Gesellschaft einzusetzen. Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ruft dazu auf, sich am 17. Mai 2023 an Aktionen zu beteiligen und verschiedene aktive Gruppen zu unterstützen.

Veranstaltungen rund um den IDAHOBIT

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Über das Netzwerk: Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ist ein überparteilicher und weltanschaulich nicht gebundener Zusammenschluss von lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell und queeren (LSBTTIQ) Gruppen, Vereinen und Initiativen. Das Netzwerk zeigt damit bereits die Vielfalt und die Vielgestaltigkeit von Geschlecht und sexueller Orientierungen. Ziel des Netzwerks ist es, die Zusammenarbeit der verschiedenen LSBTTIQ-Mitgliedsgruppen auf Landesebene zu fördern und den Erfahrungsaustausch zu intensivieren, zu zentralen Themen gemeinsame Positionen zu erarbeiten und gegenüber landespolitischen Entscheidungstragenden zu vertreten. Dabei greift das Netzwerk auf die vorhandenen Kompetenzen und Expertisen der Mitglieder zurück. Die Bündelung der Aktivitäten vor Ort erbringt Synergieeffekte, die den gesellschaftlichen Beitrag der Mitgliedsgruppen wirkungsvoller gestaltet. Die Eigenständigkeit jedes Mitglieds wird respektiert und alle Mitglieder arbeiten gleichberechtigt.

Kontakt zu Geschäftsstelle: kontakt@netzwerk-lsbttiq.net
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LSBTTIQA: Die Abkürzung steht für einzelne Richtungen in der vielfältigen Regenbogen-Gemeinschaft – lesbisch (L), schwul (S), bisexuell (B), transgender (T), transsexuell (T), intersexuell (I), queer (Q), asexuell (A).